5 FRAGEN: TRIATHLETIN BETH GERDES
In der Qualifikationsphase für die 2015 IM-Weltmeisterschaft haben Sie bereits 4 Volldistanz-Events absolviert. Sie haben konsistent Ergebnisse in den Top 5 erzielt. Jetzt haben Sie den IM in Zürich gewonnen, der nicht auf Ihrem ursprünglichen Programm stand. Wie fühlt sich dieser Sieg an?
Wie Sie bereits angemerkt haben, stand der IM in Zürich nicht auf meinem ursprünglichen Plan, aber ich brauchte einige extra Punkte, um eine der 35 Frauen zu sein, die sich für die Ironman Weltmeisterschaft qualifiziert haben. Also bin ich in Zürich mit dem Ziel angetreten, es nach Kona zu schaffen, aber ich war freudig überrascht, das Rennen zu gewinnen! Für mich war der Sieg die Krönung sieben Jahre harter Arbeit, einer Unterbrechung im letzten Jahr, um ein Kind zu bekommen, und die Rückkehr zur Wettkampfteilnahme als Mutter. Das letzte Jahr war das körperlich und mental anstrengendste meines Lebens, aber zugleich das lohnenswerteste. Ich habe dafür härter gearbeitet als für alles andere in meinem Leben, und es ist ein surreales Gefühl ein „Ironman Champion“ zu sein. 
Sie haben eine kleine Tochter und einen Verlobten, der auch ein professioneller Triathlet ist. Wie viele Länder haben Sie als Familie besucht, seit Wynne geboren wurde?
Wynne ist gerade 1 Jahr alt geworden und hat bereits 5 Kontinente und 11 Länder besucht, einige davon mehrfach. Sie hat bereits drei Reisen nach Australien hinter sich! Unser Leben ist ziemlich geschäftig und wild, aber wir möchten es mit nichts tauschen. Für uns ist es sehr wichtig, als Familie zu reisen, um uns gegenseitig in unseren Höhen und Tiefen zu unterstützen.
Wie handhaben Sie diesen enormen Reiseaufwand, das Training, die Wettkämpfe, wenn Sie sich gleichzeitig um Wynne kümmern müssen?
Nun, es ist ein ziemlicher Reisezirkus, aber wir bekommen es irgendwie hin. Wenn wir Zuhause in Kalifornien sind, versuchen Luke & ich tagsüber zusammen zu trainieren, damit wir abends unsere Familienzeit genießen können. Wir haben einen Babysitter, der uns 4 oder 5 Tage pro Woche aushilft, und ich glaube, es wäre sonst nicht möglich. Wenn wir unterwegs sind, kann es schwieriger sein, aber wir „geben das Baby nach Bedarf ab“, und hatten auch das Glück, Familienbegleitung bei einigen unserer größeren Wettkämpfe zu haben. Luke und ich leiten dieses Jahr auch zusammen ein Rennen, den Island House Invitational Triathlon auf den Bahamas, und ich trainiere 10 Athleten; wir haben also immer etwas zu tun!
Sie sind eine der schnellsten Läuferinnen im IM-Wettkampf. Während Laufen offensichtlich Ihre Stärke ist, wie sieht Ihre tägliche Trainingsroutine aus, um Marathons in unter 3 Std. bei Langstrecken-Events zu erzielen?
Ich konzentriere mich bei meinem Training auf alle drei Sportarten, aber ich arbeite besonders hart an meinen Schwimm- und Bike-Disziplinen. Ich weiß für mich, welche Formel ich ausführen muss, um um die 3 Stunden-Marke direkt nach dem Radfahren zu laufen. Es ist für mich natürlich. Um das zu tun, muss ich jedoch sehr fit auf dem Bike sein. Bevor ich mein Baby hatte, habe ich in Vollzeit als Schulpsychologin gearbeitet und konnte somit nie die Kilometer absolvieren, die nötig sind, um gut auf dem Fahrrad zu sein. Nach dem Baby und mit Luke als Coach (einer der besten Fahrradfahrer meiner Meinung nach :) konnte ich große Verbesserungen aufgrund harter Arbeit sehen. Vor einem Ironman fahre ich typischerweise 450 bis 500 km pro Woche, einschließlich Bergfahrten, Zeitfahrten und VO2-Bemühungen. Ich verbringe auch viel Zeit beim Schwimmen, normalerweise 6 Tage pro Woche und etwa 25 km wöchentlich. Ich kann erfreulicherweise sagen, dass sich die Arbeit gelohnt hat. In diesem Jahr konnte ich deutliche Verbesserungen bei meinen Radfahrzeiten verzeichnen, und ich hatte Top 3 Bike-Zwischenzeiten in meinen letzten beiden Rennen. Es könnte das Training sein oder aber auch mein neues Plasma 5 :)
Während die Qualifikation für Kona in den letzten beiden Monaten Ihr Hauptfokus war, was ist Ihr Ziel für die Weltmeisterschaft, da Sie nun qualifiziert sind?
Dieses Jahr ist meine erste Teilnahme in Kona als Profi, deshalb wird es eine Lernerfahrung sein. Ich werde mich für Kona genauso wie für alle meine anderen Ironmans vorbereiten, aber ich werde vielleicht ein wenig mehr schwimmen! Es kann den Verlauf des Tages verändern, wenn man es in die zweite anstatt die dritte Gruppe schafft. Ich wäre persönlich mit einem Ergebnis in den Top 15 zufrieden, aber vielleicht kann ich es von dort in den nächsten Jahren aufwärts schaffen!