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FKT Master Class von Iris Pessey

18 Juli 2024

Für die SCOTT Athletin Iris Pessey stand Frankreich schon lange ganz oben auf ihrer Wunschliste, um in ihrer Heimatstadt Le Grand-Bornand den FKT aufzustellen. Am Sonntag, dem 14. Juli 2024, waren für ihre lang ersehnte Mission die Weichen gestellt, vom Zentrum des Dorfes Grand-Bornand aus den Gipfel des Pointe Percée (29 km und über 1.900 Höhenmeter) unter 4 Stunden zu schaffen. Das SCOTT Team war ganz vorne mit dabei, und so lief es ab …

„Ein FKT ist wie ein Rennen. Mit derselben Planung, Anstrengung und Präzision.“

Bild von Moritz Garhammer

Einen FKT auf heimischem Boden aufzustellen, stand bei Iris schon lange auf der Hitliste. Aber bei den vielen Wettkämpfen in den letzten Jahren dafür die Zeit zu finden, war nicht leicht. „Ein FKT ist wie ein Rennen. Mit derselben Planung, Anstrengung und Präzision – ich wollte einfach mein Bestes geben“, erzählte uns Iris. Mitte Juli fand sich ein Platz im Terminkalender und sie entschied sich: jetzt oder nie. Was diesen Tag ganz besonders machte: Der 14. Juli ist Nationalfeiertag in Frankreich und Berg-Feiertag in Le Grand Bornand, ein ganz besonderer Ort für Iris.

„Ich hing um 22 Uhr in der Nacht vor meinem FKT-Versuch an einem Baum, ohne die Möglichkeit herunterzukommen …“

Bild von Moritz Garhammer

Es war ein schwieriger Start mit einem unerwarteten Familienproblem, der meinen FKT-Versuch in Frage stellte. Aber dank der Überredungskünste ihrer Familie entschloss sie sich, das Ganze dennoch durchzuziehen und der Countdown lief. Am Abend vor der Herausforderung gab es ein neues Hindernis, als Iris mit ihrem Paraglider abstürzte und um 22 Uhr nachts 7 Meter über der Erde an einem Baum hing, ohne die Möglichkeit herunterzukommen … Nachdem sie sich befreit und nur wenig Schlaf gefunden hatte, wurde Iris in den letzten Sekunden vor dem Versuch am folgenden Tag gerettet. „Als ich an der Startlinie stand und all die Menschen sah, die ich liebe und wegen mir da waren, gab mir das einen starken Energieschub und Vertrauen in das, was ich richtig machen konnte“, sagte sie.

„Es war wahrscheinlich das beste Renn-Management, das ich je in meinem Leben erlebt habe.“

Bild von Moritz Garhammer

Ab da begann Iris, was sich als eine ihrer besten Leistungen herausstellen sollte. „Es war wahrscheinlich das beste Renn-Management, das ich je in meinem Leben erlebt habe. Ich legte mich voll ins Zeug, vermied aber unnötige Anstrengungen“, sagte sie voller Stolz auf ihren Erfolg. Sie blieb die ganze Zeit voll konzentriert, setzte problemlos einen Helm auf, um vertikale Felswände hinaufzuklettern, und glitt die Abhänge mit hoher Geschwindigkeit herunter, ganz im Iris-Stil.

„Als ich sah, dass ich es in 3:36 Stunden geschafft hatte, konnte ich es kaum glauben.“

Bild von Moritz Garhammer

Der ursprüngliche Plan war, die Route in 4 Stunden zu schaffen, aber als der Tag näher rückte, hatte die Realität andere Pläne: Iris meisterte die Route in beeindruckenden 3 Stunden und 36 Minuten, viel schneller, als sie angenommen hatte. „Als ich sah, dass ich es in 3:36 Stunden geschafft hatte, konnte ich es kaum glauben. Es war eine wirklich solide Leistung“, sagt sie, noch immer überwältigt. Für diese Herausforderung hatte Iris beim Training große Risiken auf sich genommen, mehr als gewöhnlich für wichtige Rennen, und es scheint sich ausgezahlt zu haben. Erst letzte Woche lief sie 6.000 Meter vertikaler Abhänge in einem Tag, und fuhr jedes Mal mit der Gondel zurück nach oben, um ihre Beine an das Hinunterlaufen zu gewöhnen. „Es schmerzte bis zum Tag vorm Versuch, aber ich denke, es hat sich wirklich ausgezahlt. Ich wusste, ich kann einen neuen Rekord aufstellen, wollte aber absolut in Bestform sein … und es hat sich schließlich wirklich gelohnt.“


„Ich wollte absolut in Bestform sein … und es hat sich schließlich wirklich gelohnt.“


Eine besondere Route für Iris, beginnend vom turbulenten Zentrum des Dorfes, mit vielen unbekannten, aber auch einigen vertrauten Gesichtern. „Ich konnte all die Menschen sehen, die hier leben, Freunde, Familie, frühere Babysitter, Ex-Coaches, Leute, mit denen ich keinen Kontakt mehr hatte − sie alle standen auf der Straße und feuerten mich an.“ Je höher sie auf der Route kam, desto mehr engere Freunde erblickte sie, und am Gipfel stand auch ihr erster Skilehrer, der sie als Achtjährige einst mit nach oben genommen hatte.
Zurück im Dorf auf dem Weg nach unten, warteten Hunderte von Menschen und die Nationalhymne wurde gespielt. Es war ein gefühlvoller Moment, als Iris an der Ziellinie vor glückseliger Erschöpfung zusammenbrach.  „Die Herausforderung wurde noch größer für mich, weil sie um mich besorgt waren, nicht wegen des Geldes für die Werbung.“ Iris hatte sogar einen Freund dabei, der von London früh morgens hergeflogen war. Sogar ihr Bruder, der sonst nie läuft, begleitete sie auf der letzten Straßenstrecke.
Auf die Frage, ob sie sich in Zukunft einer ähnlichen Herausforderung stellen würde, meinte Iris, sie wolle die Gegenwart genießen und sich nicht zu viel über Kommendes Gedanken machen. Sie betonte, dass „es für mich bei diesem FKT darum ging, zu tun, was ich liebe. Keine Preise, keine Belohnung, keine Rankings … aber der Ort, der mir am meisten am Herzen liegt.“

Über FKTs
Einen FKT (Fastest Known Time) in deiner Heimatstadt zu meistern, ist für die meisten Läufer eine verlockende Vorstellung. Aber während die meisten von uns sich damit zufriedengeben, Strava-Segmente zu ergattern, gibt es andere mit dem Talent und Mut, um einen Schritt weiterzugehen … Das ultimative Recht stolz zu sein, gilt für alle, die schnell genug sind, es mit FKTs aufzunehmen, also Athleten, die sich ins Zeug legen, auf einer besonderen Route gegen die Uhr zu laufen, ihren Mut, ihre Ausdauer und vor allem ihre Geschwindigkeit unter Beweis zu stellen, um den ultimativen Ruhm zu ernten – den FKT. 
 

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