#NoShortcuts mit Mike Horn
Mike Horn ist weltweit als der größte Welterforscher der Moderne bekannt. Mikes Liste der Leistungen als Solo-Entdecker ist beispiellos und reicht vom Solo-Schwimmen im Amazonas bis zu einer nicht motorisierten Umrundung der Erde entlang des Äquators.
Er sagte einst : „Das Unmögliche existiert nur solange, bis wir einen Weg gefunden haben, es möglich zu machen“, und wer könnte diesen Satz besser verstehen als er selbst.
In zwei Jahrzehnten hat er mehr von der Erde gesehen als möglicherweise jeder andere Mensch. Er ist in der dunklen Jahreszeit zum Nordpol gelaufen und hat die 8.000er Berge der Welt bestiegen.
Er hat das Potenzial des menschlichen Geistes sowie die Leistung vieler Produkte von SCOTT bewiesen.
Mike besuchte wieder einmal unsere Zentrale in Givisiez, um uns wertvolles Feedback über verschiedene Produkte zu geben, nahm die neusten Produkte für seine neue K2-Expedition mit und sprach über seine Erfahrungen und seine zukünftigen Projekte.
Lassen Sie uns etwas mehr über den Mann erfahren, der den #NoShortcuts-Geist wirklich in seinem Alltag besser als jeder andere lebt.
Mike Horn befährt 1999 den Amazonas
Sie sind durch die ganze Welt gereist, haben extreme Erforschungen durchlebt und einige der höchsten Berge des Planeten bestiegen. Was ist Ihre Motivation, weiter Ihre Grenzen zu testen und ständig neue Projekte in Angriff zu nehmen?
Wissen Sie, wenn man tut, was man liebt, braucht man keine Motivation. In den schwierigen Momenten ist es nicht immer möglich, motiviert zu bleiben und bei -45°C aus dem Zelt zu kriechen, wenn man gerade zwei Jahre lang durch Grönland, Kanada, Alaska und Sibirien gelaufen ist. Man kann nicht immer motiviert sein, aber man kann Disziplin zeigen, und mir gefällt die Disziplin in meinem Job, denn ohne Disziplin bei Abenteuern oder Bergsportarten wird man nie wirklich lieben, was man tut.
Mike Horn umläuft den Nordpol
Da Sie eine Inspiration für viele Menschen sind, möchte ich Sie fragen: Wer inspiriert Sie?
Ich sage immer, dass man nie weiß, wer einen inspiriert, deshalb muss man immer versuchen, sein Bestes zu geben. Wir inspirieren immer irgendjemanden, wissentlich oder unwissentlich, und wir können alle eine Inspiration für andere Menschen sein.
Ich wurde zunächst wirklich von meinem Vater inspiriert, der ein professioneller Rugbyspieler für Südafrika war. Als ich mit ihm durch die Straßen lief und hörte, wie die Menschen ihm „Gut gespielt!““ oder andere Dinge zuriefen, war dies schön für mich zu sehen, dass die Menschen anerkannten, was er in seiner Karriere als Rugbyspieler getan hatte.
In meinem späteren Leben war es meine Frau, die mich inspiriert hat, da sie mir die Freiheit gab, das zu tun, was ich liebe. Und diese Inspiration und Unterstützung von zu Hause ist der Grund, warum man nach einer langen Expedition zurückkommen will. Diese Inspiration ist sehr wichtig, da man sonst in extremen Situationen, wie in der Polarregion, sich manchmal lieber einfach hinsetzt und die Augen schließt, um nie wieder aufzuwachen. Wenn man jedoch Inspiration von zu Hause hat, weiß man, dass man lebendig wieder zurückkommen muss.
Mikes Ankunft nach der ersten Solo-Umrundung der Welt entlang des Äquators (40.000 km)
Als Forscher und Abenteurer testet man Grenzen und muss sein ganzes Leben lang weltweit hohe Risiken eingehen. Was bedeutet #NoShortcuts für Sie?
Wissen Sie, es ist nicht wirklich das Risiko, was ich liebe. Risiko ist etwas, das in unserem Leben als Erforscher ständig präsent ist. Aber ich mag die Herausforderung, die Risiken zu bewältigen. Und #NoShortcuts bedeutet einfach, dass man nichts für selbstverständlich halten darf, wenn man seine Ziele erreichen möchte. Für mich ist #NoShortcuts“ ein sehr starker und bedeutungsvoller Slogan. Es bedeutet, dass man nie etwas unversucht lässt, und dass man niemals ein Training verpasst oder unvorbereitet eine Herausforderung annimmt.
„Aber ich mag die Herausforderung, die Risiken zu bewältigen“
Wie bereiten Sie sich körperlich auf die nächste Herausforderung vor? Haben Sie einen speziellen Trainingsplan? Welche Aktivitäten bevorzugen Sie?
Wenn ich mich spezifisch auf eine Expedition in den Bergen vorbereite, verbringe ich viel Zeit zu Hause, wo ich einen Rucksack mit Wasser darin trage und Felsklippen hinauf- und hinabklettere. Ich laufe mit Gewichten. Das hilft mir dabei, meine Oberschenkelmuskulatur aufzubauen. Wenn man nämlich anfängt zu klettern, ist man vielleicht körperlich fit, weil man lange Distanzen laufen kann. Es ist jedoch die Muskelermüdung, die man kontrollieren muss.
Ich nutze auch einen Teil meiner Expedition als Training. Insbesondere, wenn man in Hochgebirgen klettert, verbringt man viel Zeit im Basecamp, um sich für den Anstieg zu akklimatisieren; das bedeutet, dass wir rote Blutkörperchen bilden müssen, damit der Körper Sauerstoff zum Gehirn und dem Rest des Körpers transportieren kann, um bei nur 7 % Sauerstoffgehalt funktionsfähig zu bleiben. Da wir ohne zusätzlichen Sauerstoff und ohne Sherpas klettern, müssen wir für die Expedition körperlich gut vorbereitet sein.
Und das Training besteht nicht nur aus körperlicher Aktivität, es geht auch darum, sicherzustellen, dass man die richtige Ausrüstung hat, um warm und sicher zu bleiben. Es hilft mir tatsächlich, einfacher in die Zone zu gelangen, in der man normalerweise nicht überlebt.
Mike Horn besteigt einen weiteren 8.000 m Berg
Körperliche Stärke ist etwas, wofür man trainieren kann, aber wie es es mit dem mentalen Aspekt? Wie sind Sie mental so stark geworden?
Wissen Sie, ich glaube nicht, dass ich meine mentale Stärke überhaupt trainieren muss, denn manchmal glaube ich, dass ich fast zu motiviert bin. Manchmal glaube ich, dass ich mental fast zu stark bin, denn es gibt Zeiten, in denen dein Körper nicht deinem Gehirn folgen möchte, wenn man ihm sagt, dass man ankommen wird, koste es, was es wolle. Dann kann man die mentale Verbindung mit seinem Körper verlieren.
Ich weiß, dass 80 % meines Jobs meine mentale Einstellung ist, aber der Körper muss auch dieser mentalen Einstellung folgen können. Und diese zwei Elemente müssen natürlich zusammenspielen. Eine starke, mentale Konstitution ist das eine, aber es kann einen auch leicht töten. Und für mich sind die Kombination aus dem, was ich weiß, und dem, was ich nicht weiß, die zwei Pole meines Lebens. Ich weiß dies und weiß nicht das, aber ich möchte dort hingelangen. Je näher man nämlich diese zwei Pole zusammenbringt, das Wissen und das Nichtwissen, desto stärker wird man mental und desto einfacher ist es, die Risiken und potenziellen Resultate von Aktionen zu kalkulieren, die man in Angriff nehmen möchte.
Mike auf dem Gipfel des Makalu (8.481 m)
Erzählen Sie uns ein wenig über ihre bevorstehende Reise zum K2 ? Wann reisen Sie ab ? Wie kommen Sie dorthin ? Wie sieht der Zeitplan aus ?
Wir reisen Mitte Mai ab. Es wird mehr als 20 Tage dauern, um dort anzukommen. Der Plan ist es, zum K2 zu fahren, da es dort eine Zone gibt, die ich vermeiden möchte. Ich bin noch nie zuvor dorthin gefahren. Meine Arbeit ist das Klettern, es ist also wie eine Pendelstrecke. Genauso, wie Sie wahrscheinlich zur Arbeit gelangen, fahre ich einfach 9.000 km, um zu meinem Arbeitsplatz zu gelangen. Und meine Arbeit ist es offensichtlich, den Berg zu besteigen. Dann werde ich einen Monat im Basecamp bleiben, um mich bestmöglich zu akklimatisieren. Wir werden dann versuchen, den Gipfel zu erreichen, wenn es das Wetter erlaubt, denn günstige Wetterfenster sind in diesem Gebiet sehr kurz, und wir müssen bis Mitte Juli bereit zum Angriff sein. Hoffentlich gelangen wir bis Mitte Juli zum Gipfel, denn im August kommt das schlechte Wetter in die Region zurück und dann sollte man wieder aus dem Gebiet draußen sein.
Mike und sein Team auf ihrem Weg zum K2
Wenn Sie mit dem Auto dorthin fahren, tun Sie das, weil es einfacher ist, das Material mit dem Auto mitzubringen?
Für mich ist der Hauptgrund, abgesehen von einer einfachen Transportart, dass ich die Kontrolle über alles um mich herum habe, denn wenn man seine Sachen per Cargo verschickt, erhält man meistens nicht, was man verschickt hat; und manchmal kommt man im Basecamp an und findet beim Öffnen der Fässer heraus, dass nur die Hälfte der Sachen da ist. Dann muss man Ausrüstung von woanders besorgen, was nicht ideal ist. Auf vergangenen Expeditionen sind immer Sachen auf geheimnisvolle Weise verschwunden, und auf diese Weise habe ich bessere eine Kontrolle über mein Umfeld, was sehr wichtig ist, denn meine Ausrüstung ist für mich lebenswichtig.
Sie sind in die Produktprüfung und bei Verbesserungsprozessen involviert; was gefällt Ihnen dabei, zukünftige Produkte zu testen?
Ich sehe Bekleidung als Erweiterung meiner Haut, und diese Erweiterung muss meinen Bedürfnissen gerecht werden.
„Je mehr die Produkte eine Erweiterung meiner selbst sind, desto komfortabler bin ich im Freien und desto sicherer fühle ich mich“
Und wissen Sie, da wir unsere Kleidung und Produkte lieben, fassen wir das Produkt jeden Tag an; wir haben eine gute Vorstellung davon, was bei einem Produkt funktioniert und was nicht. Und wenn wir ein wenig Input geben können, ermöglicht dies, dass Ihre Produkte ständig verbessert werden. Und letztendlich sind es genau diese Produkte, die mir dabei helfen, bessere Leistungen zu erbringen.
Es geht auch darum, ein Produkt mit meiner Unterschrift oder meinem Stempel zu personalisieren. Wenn ich also bei der Entwicklung eines Produktes helfen kann, das dafür sorgt, dass ich eine bessere Leistung erbringen kann und im Alltag ein besserer Athlet bin, dann macht mich das sehr glücklich – selbst, wenn es nur darum geht, einen Berg mit Skiern herunterzufahren oder Joggen zu gehen. Letztendlich erlaubt es mehr und mehr Menschen, die Natur zu genießen; ich liebe wirklich die Vorstellung, es mehr Menschen zu ermöglichen, die freie Natur zu genießen.
„Ich mag wirklich die Vorstellung, dabei zu helfen, dass mehr Menschen die freie Natur genießen“
Mike Horn über seine Beteiligung an der Produktentwicklung bei SCOTT
Was gefällt Ihnen an unseren Produkten?
Ich denke, die Produkte von SCOTT repräsentieren meinen Job. Ich bin eine aktive Person und laufe gerne, fahre gerne Ski und Rad; ich bin gerne in der freien Natur und genieße Aktivitäten im Freien. Als Erforscher mache ich nicht nur eine Aktivität, ich mache viele Aktivitäten. Und SCOTT ist genau die zentrale Anlaufstelle, die exzellente Produkte produziert; diese Produkte helfen mir, meine Arbeit zu tun, damit ich meine Ziele erreichen kann.
Es handelt sich auch um eine Marke, die jung ist, und während ich älter werde, möchte ich auch jung bleiben, und die Zusammenarbeit mit jungen und dynamischen Teams hilft mir dabei.
Man trägt also eine Marke, die zu seinem Körper, seiner Größe und seinem Körperbau passt und insgesamt sehr bequem ist. Wenn man also etwas hat, das bequem ist, hilft es einem, in den Bergen, oder zumindest in seiner eigenen Vorstellung, jünger zu bleiben. Dies verbessert die Chance, es zur Spitze zu schaffen. Wenn ein Produkt dies erreichen kann, dann – und nur dann – ist es ein perfektes Produkt. So denke ich über SCOTT, und das ist es, warum ich es für so eine tolle Marke halte.’
Mikes spezielle Skistiefel, die für die K2-Expedition gefertigt wurden.
Vielen Dank dafür. Möchten Sie noch etwas hinzufügen? Möchten Sie etwas mit uns teilen?
Wissen Sie, ich glaube, dass wir heute, in Zeiten der sozialen Medien, eine bessere Gelegenheit haben, das zu teilen, was wir tun und was wir lieben. Wir haben außerdem bessere Gelegenheiten, andere Menschen in Reisen zu Orten zu involvieren, von denen sie sonst nicht einmal etwas gewusst hätten. Wenn ich also eine Idee habe, irgendwohin zu gehen und neue Sachen zu machen, dann teile ich dies gerne mit den Menschen, die mögen, was ich tue. Reisen ist nicht nur das Besteigen von Bergen oder die Erforschung, beim Reisen geht es darum zu teilen.
„Beim Reisen geht es ums TEILEN“
Mike und seine Familie 1999 in Macapa während der Latitude Zero Expedition