Dreifachsieg beim Weltcup in Lenzerheide
11 Juli 2016
U23-Weltmeisterin Jenny Rissveds, Weltmeister Nino Schurter und U23-Fahrer Titouan Carod gewinnen die XCO-Weltcup-Rennen in Lenzerheide.
Bislang hat Jenny Rissveds in dieser Saison die Erwartungen auf Elite-Weltcup-Niveau bei Weitem übertroffen. Mit ihrem U23-Weltmeistertitel erzielte sie letzte Woche den bisher größten Erfolg ihrer noch jungen Karriere. Was sie kürzlich beim Schweizer Weltcup gezeigt hat, übertraf auch die ehrgeizigsten Hoffnungen und gibt ihr einen völlig neuen Stellenwert. Ab jetzt ist alles möglich! Rio ruft!
Für eine so junge Athletin ist es keine leichte Aufgabe, sich innerhalb von einer Woche nach dem größten Erfolg ihrer Karriere wieder auf ein ganz neues Ziel zu konzentrieren. Doch die schwedische Meisterin zeigte mentale Stärke, als sie sich in der ersten Runde an die Spitze der Führungsgruppe setzte. Kurze Zeit später übernahm die jüngst zur Weltmeisterin gekrönte Anika Langvad das Kommando. Jenny behielt die Ruhe und fuhr in ihrem Tempo 30 Sekunden hinter ihr. Auch als sich die Schweizer Star-Fahrerin Jolanda Neff daran machte, zu den beiden aufzuschließen, verlor Jenny nicht das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit. Sondern eher das Gegenteil.
Jenny fuhr einen harten Angriff, um nicht nur Neff abzuschütteln, sondern auch in der letzten Runde zu Langvad aufzuholen. Ab dem Moment sah es aus, als ob Jenny Flügel wüchsen, so stürmte sie zur Ziellinie. Mit über einer Minute Vorsprung vor Anika Langvad fuhr die 22-jährige Schwedin ihren ersten riesigen Weltcup-Sieg ein. Das Siegestreppchen füllten Jolanda Neff an 3., Katharina Nash an 4. und Maja Wloszczowska an 5. Stelle.
„Es waren unglaubliche acht Tage für mich und ich kann immer noch nicht glauben, was ich gerade geschafft habe. Es ist ein irres Gefühl, U23-Weltmeisterin zu werden, aber ein Weltcup-Rennen gegen eine der allerbesten Fahrerinnen der Welt zu gewinnen, ist einfach unglaublich! Es fühlt sich noch immer wie ein Traum an!“
Nino Schurter feiert seinen 20. Weltcup-Sieg
Jennys Teamcaptain Nino Schurter saß im gleichen Boot, denn auch er musste sich sehr kurze Zeit nach Nove Mesto wieder auf ein neues Ziel fokussieren. Zwar war N1NO bei den Weltmeisterschaftsrennen in Top-Form, doch sich rechtzeitig auf den heimischen Weltcup umzuprogrammieren, war dennoch schwierig.
Zu Beginn des gestrigen Rennens hatte Nino Schwierigkeiten, sein Pedal einzuklicken. Dadurch fiel er direkt von Anfang an ein paar Plätze zurück. Es brauchte etwas Energie, um zum letztjährigen Sieger Jaroslav Kulhavy aufzuschließen. Sobald sich Nino mit Jaro an die Spitze gesetzt hatte, legte er sofort das Tempo fest, um für ein anstrengendes Rennen zu sorgen. Julien Absalon schien Probleme zu haben, und es war nicht sein bester Tag. Mit den beiden Franzosen Maxime Marotte und Victor Koretky war der Druck an der Spitze förmlich spürbar.
Der Olympiasieger Kulhavy erlitt einen Platten, sodass er seine Hoffnung auf einen Sieg aufgeben musste. Letztlich war das Tempo des Champions zu schnell für die anderen. N1NO dirigierte sein SCOTT Spark RC 900 27 Sekunden vor Julien Absalon sicher über die Ziellinie. Maxime Marotte und Jaroslav Kulhavy waren die nächsten beiden. Marcel Wildhaber bewies Durchsetzungsfähigkeit, als er aus der Startposition 112 letztlich als 52. im Ziel ankam. Beeindruckend!
„Ich scheine zurzeit richtig gut in Form zu sein. Auf meinem neuen SCOTT Spark 900 RC fühle ich mich super bequem und schnell. Die einzige Frage war, wie erholt ich mental nach einer hektischen Woche sein würde. Sobald das Rennen lief, war auch mein Rennfokus wieder zurück, und ich hatte eine super Tour hier zu Hause. Bislang läuft alles planmäßig für Rio. Jetzt liegt ein großer Trainingsblock vor mir. Die anstrengenden letzten Wochen haben mir großes Selbstvertrauen für die nächste Runde gegeben.“
SCOTT-Athlet Titouan Carod führt den U23-XCO-Weltcup an
U23-Fahrer Titouan Carod vom Team SCOTT Creuse-Oxygene hat das U23-Weltcup-Rennen in Lenzerheide gewonnen. Nach einer großen Enttäuschung am letzten Wochenende bei der Weltmeisterschaft ist Titouan Carod wieder einmal die Nummer eins in der U23-Klasse. Nach mehreren Solorunden fuhr er zwei Minuten vor Andreassen Simon und Gaze Samuel, dem neuen U23-Weltmeister, über die Ziellinie. Carod führt nun den U23-Weltcup an und hofft, das Gesamtklassement zum zweiten Jahr in Folge zu gewinnen.
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