Anne-Lise Rousset Séguret meistert die diesjährige Transvulcania im Sturm
Leicht sollte die Transvulcania auch 2025 nicht werden: 73 Kilometer, 4.350 Höhenmeter über vulkanisches Gestein und dazu eine Reihe von Weltklasseathletinnen und -athleten, die beim diesjährigen Ultramarathon antraten. Doch was sich dann am vergangenen Wochenende auf La Palma abspielte, hatte wohl niemand vorhergesehen. Unter heftigen Wetterbedingungen und mit einem auseinanderfallenden Feld war es die SCOTT Running Athletin Anne-Lise Rousset Séguret, die aus diesem Chaos herausragte und einen historischen Sieg errang.
Mit einer Zeit von 8 Stunden und 18 Minuten holte sie sich den Sieg mit einem souveränen Vorsprung von über 18 Minuten – wirklich enorm bei einem Rennen wie diesem. Diese Leistung war nicht nur ein Beweis für Ausdauer und Schnelligkeit, sondern auch für Belastbarkeit, Kampfgeist und eine wahrlich clevere Rennstrategie.
Freude über den Sieg: SCOTT-Athletin Anne-Lise Rousset Séguret. Foto: Cyrille Quintard
Sturm, Regen und ein sich ständig veränderndes Feld
Die Transvulcania steht eigentlich für Sonne und Hitze, aber dieses Jahr sah das Wetter auf den Kanarischen Inseln ganz anders aus. Die Läufer hatten mit sintflutartigem Regen, starkem Wind, dichtem Nebel und rutschigen Trails zu kämpfen, die selbst den erfahrensten unter ihnen einiges abverlangten. Etliche Topläufer mussten aufgeben, darunter auch Titelverteidigerin Ruth Croft, die nach 50 Kilometern mit Unterkühlung das Rennen abbrach.
Angesicht dieser extremen Bedingungen wurde das Rennen zu einem harten Kräftemessen. Und Anne-Lise hatte genügend Kräfte für diese Herausforderung. Von Anfang an hatte sie eine clevere Strategie. Zu Beginn blieb sie in der Nähe der Spitzengruppe, bevor sie in der Mitte des Rennens auf dem läuferisch anspruchsvolleren Teilstück das Tempo erhöhte – ein Moment, in dem sich ihr frühes Straßentraining (darunter ein Halbmarathon) auszahlte. Auf der langen Strecke vom Roque de Los Muchachos, dem höchsten Punkt der Insel, baute sie ihren Vorsprung weiter aus und konnte ihn bis zur Ziellinie verteidigen.
Trotz der schwierigen Bedingungen blieb Anne-Lise stark und kämpfte gegen Sturm, Regen und extreme Kälte. Fotos: Cyrille Quintard
Ein langer Weg zum Ziel
Anne-Lise steht nicht zum ersten Mal auf dem Podium bei der Transvulcania. Bereits 2016, 2017 und 2019 wurde sie hier Zweite. Stets hatte sie den Sieg knapp verfehlt, aber 2025 sollte ihr Jahr werden.
„Ich bin wegen der Sonne und des warmen Wetters zur Transvulcania gekommen“, sagte sie in einem Interview mit iRunFar nach dem Rennen. „Als wir am Tag vor dem Rennen die Wettervorhersage sahen, konnten wir es nicht glauben. Es war wirklich schlimm, und irgendwann dachte ich, sie würden das Rennen abbrechen. So ein Wetter hatte ich auf La Palma nicht erwartet, aber da kann man nichts machen.“
Dieser Sieg war weit mehr als eine Trophäe für Anne-Lise – es war ein Moment der Reflexion und des Abschieds.
„Das war meine letzte Transvulcania, denn nach dieser Saison höre ich auf mit dem Profisport“, verkündete sie. „Ich bin wirklich überglücklich und stolz.“
Anne-Lise feiert ihren Erfolg mit ihrer Familie an der Ziellinie. Fotos: Cyrille Quintard
Mit der Power des Supertrac RC 3
Anne-Lises wichtigste Waffe bei diesem Ultramarathon? Der Supertrac RC 3 – unser reaktionsschnellster Trail-Schuh für Wettkämpfe. Er wurde speziell für technisches Terrain und unvorhersehbare Bedingungen entwickelt. Als die Laufstrecke zu einer schlammigen, steinigen Herausforderung wurde, brauchte sie einen Schuh für sicheren Halt bei jedem Schritt. Der RC 3 hat das geschafft, und zwar von den Bergrücken bis zur Zielgeraden.
Anne-Lise konzentriert sich nun auf die französischen Trail-Meisterschaften in dieser Saison. Aber jetzt ist es erst einmal an der Zeit, sich zu erholen, zu feiern und zu reflektieren über eine Leistung, die als eine der größten in die Geschichte der Transvulcania eingehen wird.