Ein Mann zieht an meiner Tasche: „Taxi?“ Es herrscht geschäftiges Treiben am Ausgang des Flughafens von San José. Es ist 3 Uhr früh, aber laut unseren Tickets sollten wir nicht vor 7 Uhr in der Hauptstadt Costa Ricas landen. Wenn dem so wäre, wäre die Sonne schon aufgegangen und unser Reiseführer wäre hier, um uns abzuholen. Stattdessen stehen wir da wie bestellt und nicht abgeholt, völlig verwirrt, mit schweren Augenlidern und kaum in der Lage, die Männer abzuwimmeln, die „Taxi, Taxi“ rufen. Ein sportlich aussehender Typ mit Baseballmütze und Bikerhose bahnt sich den Weg durch die Menge, uns entgegen. Das muss er sein. Er sieht genauso müde aus wie wir, aber er lacht und streckt uns die Hand entgegen. Er ist es – Paulo, unser Reiseführer. Während wir endlich unsere Taschen auf seinen Pickup verladen, erklärt der Costa Ricaner, dass er nur zufällig online unsere Ankunftszeit nachgesehen hatte, bevor er ins Bett ging, und gesehen hatte, dass unser Flug vier Stunden früher ankommen würde.
“Frühstück?” fragt Paulo, während er mit der rechten Hand in seinem Rucksack kramt, die Augen dabei immer auf den Verkehr gerichtet. Er gibt uns einen Behälter mit frisch geschnittenen Mangos. Wow, hat er das wirklich extra für uns gemacht…? Da muss Paulo lachen: “Nein, die habe ich aus dem Kühlschrank meines Vaters stibitzt.”