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Bremsen, Schrauben, Schaltungen, Räder, Dämpfung – wenn dein nächster Marathon oder Cross-Country-Wettkampf näher rückt, solltest du sichergehen, zu 100 % vorbereitet zu sein! Yanick-the-Mechanic weiß, worauf es ankommt, um das Bike im bestmöglichen Zustand zu halten. Schau dir an, wie der Chefmechaniker von SCOTT-Sram das Spark RC 900 von Olympiasieger Nino Schurter von Sieg zu Sieg bringt.


Schritt 1 – Das System, der Prozess und das „Warum“

Ich konzentriere mich zu 100 % auf die folgenden Schritte. Das ist mein Bereich. Als Weltcup-Mechaniker ist es meine Aufgabe, die Bikes so gut wie möglich auf das Rennen vorzubereiten. Die Fahrer müssen sich hundertprozentig darauf verlassen können, dass sie das Beste bekommen. Ich versuche außerdem, die Reibung so gut es geht zu reduzieren. Im letzten Kapitel habe ich die Bikes gewaschen und poliert, inspiziert und alle Beobachtungen aufgeschrieben, die sich auf die Leistung des Bikes auswirken können.


Schritt 2 – Reifencheck

Nach dem Polieren aus dem letzten Kapitel sind die Räder bereits ausgebaut. Ich stelle die Räder auf den Prüfstand und prüfe, ob die Felgen gleichmäßig laufen und nehme, falls nötig, Korrekturen vor. Ich prüfe, ob die Lager glatt und mit minimaler Reibung laufen und entferne außerdem den Freilaufkörper, reinige die Ritzel und Zähne und schmiere sie mit speziellem Fett. Das ist wichtig für den Antrieb, denn jede Verunreinigung kann hier während des Rennens zu großen Problemen führen. Das Siegel muss absolut passen, damit die Kassette beim Freilauf nicht verzogen wird. Prüfe die Reifen auf Schnitte und Schäden an den Noppen und Seitenwänden und achte darauf, wann der Dichtstoff zuletzt erneuert wurde. Nach zwei Monaten muss hier geprüft werden. Untersuche auch das Ventil. Wenn sie verstopfen und der Druck schwer zu kontrollieren ist, reinige den Dichtstoff oder mach es wie ich und baue ein neues Ventil ein.


Schritt 3 – Bremskolben und Bremsgummis prüfen

Ich untersuche die Bremsgummis, indem ich prüfe, ob genug Belag für das Rennen vorhanden ist. Dazu gehört auch, den Wetterbericht und die Bedingungen für das Rennen zu beachten. Am Tag vor dem Rennen wechsele ich nie die Bremsgummis. Wenn du sie so kurz vor dem Rennen wechseln musst, müssen sie korrekt eingebettet sein. Wie das geht erfährst du in Kapitel 1, Wie man ein Fahrrad zusammenbaut. Ich prüfe die Kolben, um sicherzugehen, dass sie sich gleichmäßig bewegen. Wenn einer hängenbleibt: halte den funktionierenden Kolben zurück, indem du vorsichtig den Hebel ziehst und so den defekten Kolben aktivierst. Du kannst ein besonderes Silikonfett verwenden, achte jedoch darauf, dass du das Richtige nimmst, weil sonst die Versiegelung beschädigt werden kann.


Schritt 4 – Schrauben prüfen

Ich inspiziere das gesamte Bike und arbeite dabei von hinten nach vorne. Wenn ich zwischendurch weg muss, weiß ich später, wo ich weitermachen muss. Ausfallende, Schaltwerk, sämtliche Wechsler und Dämpfer: ich prüfe jede Schraube. Wenn Drehmomente angegeben sind, achte darauf, dass du einen kalibrierten Drehmomentmesser verwendest, insbesondere an Stellen, an denen es auf die Sicherheit ankommt, etwa am Vorbau und am Lenker. Bei den Pedalen prüfe ich nicht nur die Aufhängung, sondern jede einzelne Schraube. Achte darauf, nicht immer mehr Spannung anzulegen und die Schraube zu überziehen, sodass sie reißt. Prüfe einfach, dass nichts locker ist. Prüfe das Lenkerband, wenn es verklebt ist. Wenn ich Bewegungen bemerke, entferne ich es und ersetze es durch neues, doppelseitiges Band. Ich prüfe, dass die Pedalen gemäß den Vorgaben jedes einzelnen Fahrers befestigt sind. Das ist wirklich wichtig, denn Bewegungen können zu schweren Unfällen führen. Die Verbindung für Hände und Füße ist von außerordentlicher Bedeutung.


Schritt 5 – Funktion der Bremsscheiben

Baue zuerst die Räder wieder ein und achte darauf, sie richtig anzuziehen. Achte darauf, dass die Bremsscheiben frei zwischen den Bremsgummis laufen. Die Bremsscheiben sollten mittig zwischen den Bremsgummis laufen und der Bremskolben sollte sich gleichmäßig bewegen, bis die Gummis genau zeitgleich mit den Bremsscheiben in Kontakt kommen. Zentriere die Bremsscheiben nicht zwischen den Bremsgummis, wenn einer der Kolben verzögert. Wenn die Bremsscheibe leicht geneigt ist, verwende ein Einstellwerkzeug, um es zu korrigieren.


Schritt 6 – Schaltung und Kette prüfen

Achte zunächst darauf, dass die Kette trocken ist und verwende falls nötig ein trockenes Tuch oder Druckluft. Es ist besonders wichtig, die Kette Glied für Glied zu überprüfen. Ich beginne am Kettenschloss und überprüfe jedes Glied auf Anzeichen von Beschädigungen und wiederhole das auf beiden Seiten. Das ist die einzige Arbeit, bei der ich sitze. Für die Inspektion brauche ich etwa 10 Minuten. Wenn ich Beschädigungen finde, entscheide ich, ob es repariert werden kann, oder nicht. Am Renntag wechsele ich nur ungern die Kette. Zu meinen Aufgaben gehört es, diese Entscheidung zu treffen. Wenn es an der Zeit ist, die Kette zu fetten, muss man die aktuellen Bedingungen und den Wetterbericht für den Renntag berücksichtigen. Wenn es feucht ist, verwende ich Feuchtfett, in trockenen Bedingungen Trockenfett oder Wachs. Ich ziehe die Kette über das größte Ritzel in der Kassette, setze die Kette auf Spannung und sorge auch für seitlichen Zug, indem ich die Verbindungen der Kette öffne. Dann lasse ich von beiden Seiten Fett einlaufen. Drehe die Pedale rückwärts, um sicherzugehen, dass das Fett tief in die Verbindung eindringt, dann drehe wieder vorwärts, um sicherzugehen, dass kein Teil versäumt wird. Jetzt entfernst du überschüssiges Fett mit einem Tuch. Prüfe die Ausrichtung der Schaltung auf dem Prüfstand, tritt und schalte und überprüfe, ob jeder Gang perfekt abgestimmt ist. Feinabstimmungen können mit einer Stellschiene für jeden Gang einzeln vorgenommen werden. Nach jeder Einstellung sollten alle Gänge einmal durchgeschaltet werden.


Schritt 7 – Dämpfung prüfen

Normalerweise hätte ich die Prüfung der Dämpfung jetzt schon erledigt. Dies sollte zwei bis drei Tage vor dem Rennen erfolgen, um sicherzugehen, dass sie gut eingebettet ist. Ich mache das nie am Tag vor dem Rennen. Nimm ein Papierhandtuch, trage ein Dämfungsfett auf und verteile es gleichmäßig entlang der Gummidichtungen der Gabel und der Federgabel und drücke den Federweg komplett durch. Entferne überschüssiges Fett, sodass nur ein feiner Fettfilm übrig bleibt. Kontrolliere, ob die Rückfederung für die Strecke oder die Vorlieben des Fahrers korrekt eingestellt ist. Einige Fahrer wissen es sehr genau, andere brauchen meine Unterstützung. Ich notiere mir stets alle Änderungen, damit wir die Einstellungen sofort auf die Einstellungen für den jeweiligen Fahrer zurücksetzen können.


Schritt 8 – Prüfen des TwinLoc Federungssystems

Beim TwinLoc Federungssystem von SCOTT (Spark) oder RideLoc (Scale) haben wir einen Hebel mit drei Positionen, der drei Federungsmodi ermöglicht. Vollständig geöffnet bietet er den vollständigen Federweg, im Modus Traktionskontrolle wird die Geometrie des Bikes verändert und der Federweg reduziert, was sich insbesondre für Steilfahrten eignet, oder vollständig geschlossen für Schotter und Asphalt. Ich überprüfe, ob der Hebel reibungslos läuft, dann lege ich das Fahrrad auf den Boden und überprüfe, ob die Gabel und der hintere Dämpfer über die 3 Modi verfügen. Wenn nicht, benutze die Stellschiene, um zu sehen, ob es ein Problem mit der Kabelspannung ist, wenn du die Schiene entfernen musst, lass es nicht so. Ich drehe sie vollständig zurück und dann wieder eine halbe Umdrehung mit der Sicherungsmutter. Dann entferne ich die Madenschraube, um das Kabel zu lockern. Prüfe die Modi erneut. Wenn dir das zu schwer ist, dann bearbeite jedes Kabel einzeln, um festzustellen, ob du vorne oder hinten einstellen musst.


Schritt 9 – Abmessungen prüfen

Ich kenne die Maße der Fahrer ganz genau, ich prüfe Sattelhöhe und Neigung und achte außerdem darauf, dass Ausladung und der Abstand zwischen Sattel und Lenker stimmen. Tipp: Wenn du ein Maßband benutzt, verwende die 100-mm-Marke als Ausgangspunkt. Messungen mit dem Band können zu falschen Ergebnissen führen, wenn das Band durchhängt. Der Sattel könnte zurückgerutscht sein oder die Sattelstange sich versenkt haben. Ich weiß, wie weit der Sattel sich für jeden Fahrer hinter dem Tretlager befinden muss (Versatz). Das stelle ich in meiner Werkstatt ein. Daher kenne ich die Ausladung. Mein Boden ist eben und ich habe einen exakten rechten Winkel zwischen Boden und Türrahmen. Ich rolle das Bike nach hinten, bis der Hinterreifen den Türrahmen berührt und messe dann den Abstand von Türrahmen und Tretlager gefolgt vom Abstand zwischen Türrahmen und Sattelspitze. Die Differenz ist der Versatz.


Schritt 10 – Testfahrt

Helm auf! Jetzt teste ich das Bike. Ich fahre raus und teste das Bike unter Last, eine Auffahrt und eine Abfahrt, um sicherzustellen, dass Bremsen, Schaltung, Dämpfung, Kette, TwinLoc und Lenkung zu 100 % funktionieren. Während der Testfahrt können kleine Einstellungen vorgenommen werden, wenn ich allerdings Zweifel habe, ist es an der Zeit, in die Werkstatt zurückzugehen und das Bike erneut einzustellen und dann erneut zu testen. Solange, bis ich zufrieden bin. Jetzt ist das Bike rennbereit!


Text: Yanick Gyger & Nick Craig
Fotos: Jochen Haar
Video: Shaperideshoot / Gaëtan Rey



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